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Brandgefahren durch Kerzen und Adventkränze

30.01.2021

Die „stillste Zeit im Jahr“ ist brandgefährlich: Mit dem Advent beginnt auch die Hochsaison von Wohnungsbränden. Bewusster und sorgsamer Umgang mit Kerzenflammen und Adventkränzen reduziert die Gefahr von vorweihnachtlichen Brandkatastrophen.


Bedingt durch die Corona-Pandemie und den aktuellen Lockdown beginnt heuer der Advent tatsächlich als „die stillste Zeit im Jahr“. Viele Wohnungen und Häuser werden weihnachtlich geschmückt, traditionelle Adventkränze und Kerzenlichter
zaubern Adventstimmung ins traute Heim. Damit die Vorweihnachtszeit auch wirklich besinnlich verläuft, raten die Brandschutz-Experten dringend zu Vorsicht im Umgang mit dem offenen Licht und Feuer: „Der Advent ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich“, warnt Dr. Günther Schwabegger, Mitglied der Geschäftsführung der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ (BVS): „Alleine in Oberösterreich werden jährlich rund 100 Brände durch Kerzen aller Art ausgelöst, etwa die Hälfte davon betreffen die Wochen vor und nach Weihnachten. Die Zahl ist tendenziell steigend und die Dunkelziffer aufgrund vieler Kleinbrände mit geringen Sachschäden hoch.“ Neben der zeitlichen Häufung dieser Brände können auch die Hauptgründe dafür bestimmt werden: Überwiegend handelt es sich um das unbeaufsichtigte Brennenlassen von Kerzen und um zu geringe Abstände der Flammen zu brennbaren Materialien. Treffen beide Fehler zusammen, ist die Brandkatastrophe so gut wie sicher, wie Schwabegger erklärt: „In den meisten Fällen sind also mangelnde Vorsicht und Leichtsinn die Ursache für die durch Kerzenflammen ausgelösten Brände.“


Eine besondere Gefahr geht dabei von den Adventkränzen aus – und sie steigt weiter an, je näher die Weihnachtsfeiertage rücken: Die Adventkränze trocknen in den beheizten Wohnungen rasch aus und brennen, wenn sie mit einer offenen Flamme in Kontakt kommen, wie Zunder. „Zugleich wird jede Woche eine weitere Kerze angezündet und durch deren Niederbrennen wird der Abstand der bis zu 1.400 Grad Celsius heißen Flammen zum trockenen Tannenreisig immer geringer“, sagt Schwabegger. Dann genügen oft nur wenige Augenblicke der Unachtsamkeit und das Unglück nimmt seinen Lauf. Die gute Nachricht lautet, dass ein frühzeitig erkannter Entstehungsbrand oft mit einfachen Mitteln bekämpft werden kann. Im optimalen Fall sind insbesondere ein Eimer Wasser, eine Löschdecke oder ein tragbarer Feuerlöscher griffbereit. Wenn es schnell gehen muss, kann aber auch eine Decke, eine Jacke oder ein Glas Wasser zum Löscherfolg führen. Gefährlich ist so eine Situation aber auf jeden Fall, denn ohne rasche Löschmaßnahmen kann das Feuer binnen kürzester Zeit auf umliegende Gegenstände übergreifen, zu einem massiven Brandgeschehen ausarten und nicht nur das Eigenheim, sondern auch Menschenleben gefährden. Deswegen auf stimmungsvolle Adventabende mit dem Anzünden von Adventkranzoder anderen Kerzen zu verzichten, ist aus der Sicht des Brandschutzexperten aber nicht notwendig. Wichtig sei der bewusste und sorgsame Umgang mit dem offenen Licht und Feuer, der laut Günther Schwabegger schon beim Dekorieren des Adventkranzes und sicheren Aufstellen von Kerzen beginnt: „Wer auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand der Kerzenflammen zu allen brennbaren Gegenständen und Deko-Materialien achtet, die Kerzen beim Verlassen des Raumes ablöscht und für den Fall der Fälle ein Mittel der ersten Löschhilfe bereithält, reduziert die Brandgefahr bereits auf ein Minimum.“ Die wichtigsten Sicherheitstipps für einen besinnlichen Advent sind im folgenden Abschnitt zusammengefasst.

Tipps für die Brandvermeidung im Advent

  • Beaufsichtigen Sie brennende Kerzen.
  • Lassen Sie Kinder oder auch Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine!
  • Achten Sie auf möglichst große Abstände zwischen Kerzen und allen brennbaren Materialien wie z.B. Zeitungen, Tischtücher, Vorhänge usw.
  • Verwenden Sie feuerfeste Unterlagen aus Keramik oder Metall und keine leicht brennbaren Unterlagen (z.B. Papier oder Pappe).
  • Besondere Vorsicht gilt für trockenes Reisig, also beim Adventkranz in der zweiten Dezember-Hälfte.
  • Ersetzen Sie herabgebrannte Kerzen unbedingt durch neue.
  • Beachten Sie die Piktogramme auf den Kerzen oder Verpackungen, diese weisen ebenfalls auf die Sicherheitshinweise hin.
  • Wenn es trotzdem brennt: ALARMIEREN – RETTEN – LÖSCHEN

 

Presseinformation der BVS Brandverhütungsstelle Oberösterreich
Linz, 26. November 2020